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Dialogforum für junge chinesische und deutsche Menschen: Ein Besuch in Taicang, wo sich viele deutsche Unternehmen niedergelassen haben

Am 31. Mai organisierten der Chinesisch-Deutsche Campus (CDC) und die Deutsche Fakultät der Tongji-Universität einen Besuch in Taicang, wo sich viele deutsche Unternehmen niedergelassen haben. 30 chinesische und deutsche Studierende aus verschiedenen Fachbereichen der Tongji-Universität reisten nach Taicang, um zu erfahren, was die kleine Stadt südlich des Jangtse-Flusses für deutsche Unternehmen so interessant gemacht hat. Seit der Ansiedlung des ersten deutschen Unternehmens 1993 hat Taicang bis heute 500 deutsche Unternehmen angezogen. In den letzten 30 Jahren hat Taicang seine Zusammenarbeit mit Deutschland ausgebaut, Kultur, Bildung und Sport bereicherten die wirtschaftliche Kooperation. Immer mehr Deutsche ließen sich in Taicang nieder. Auch dem deutschen dualen Ausbildungssystem wurde immer stärkere Aufmerksamkeit zuteil und ist in Taicang perfekt angepasst.

 

German Centre Taicang

Die erste Station des Besuchs war das German Centre Taicang. Es wurde 2016 gegründet und bietet Neueinsteigern im chinesischen Markt wie auch bereits etablierten Firmen die besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches China-Engagement. Marieke Bossek, Geschäftsführerin vom German Centre Taicang, hielt einen Vortrag zum Thema „Taicang: Standort für chinesisch-deutsche Unternehmenskooperation“, der die Studierenden über die Geschichte der deutsch-chinesischen Beziehungen sowie die wirtschaftliche Entwicklung in Taicang informierte. In Zukunft wird sich Taicang auf Fahrzeuge mit alternativen Antrieben, Luft- und Raumfahrt sowie Werkzeugmaschinen konzentrieren. Die Einführung des deutschen dualen Ausbildungssystems gilt ebenfalls als eine Besonderheit des Standorts Taicang. Frau Bossek wies zudem auf die engagierte Unterstützung bzw. Förderpolitik der lokalen Regierung hin, was zum Erfolg der deutschen Unternehmen in Taicang beiträgt.

 

Zusammenfassend kann der Erfolg von deutschen Unternehmen in Taicang so begründet werden: Standortvorteile, synergetische Schneeballeffekte, starke Unterstützung durch die lokale Regierung, Anerkennung durch die Regierungen der beiden Länder, gutes Bildungssystem und aktiver Kulturaustausch.


 

CHIRON Machine Tools (Taicang) Co., Ltd.

Die zweite Station des Besuchs war die Firma Chiron in Taicang. Das 1921 gegründete Unternehmen CHIRON ist seit 1958 in der Werkzeugmaschinenindustrie tätig und hat sich auf die Forschung und Herstellung von CNC-Vertikal-Bearbeitungszentren spezialisiert. Beim Besuch wurden die Studierenden durch die Produktion geführt und erhielten einen Überblick über die hochmodernen Maschinen, die in der Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt und anderen Bereichen Einsatz finden. Die Studierenden zeigten großes Interesse und stellten Fragen bezüglich der Funktionsweise, Einsatzbereiche und Innovationen der Maschinen. Die Mitarbeiter erklärten ihnen alle Fragen.


 


Nach dem Besuch unterhielt sich Willi Riester, CTO von CHIRON in Taicang, mit der Gruppe. Er betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Hochschulen. Auf die Frage nach den Gemeinsamkeiten und Unterschieden im dualen Ausbildungssystem zwischen chinesischen und deutschen Unternehmen antwortete er, dass es zwar Unterschiede gebe, das Ziel der Ausbildung jedoch gleich sei.



Anschließend diskutierten die Studierenden am runden Tisch mit anderen Mitarbeitern der Unternehmen. Der Erfahrungsaustausch führte den Studierenden vor Augen, dass ein guter akademischer Hintergrund zwar der Schlüssel zum Erfolg bei der Jobsuche ist, nach dem beruflichen Einstieg allerdings die persönliche Kompetenz entscheidend ist.



Die Exkursion bot den Studierenden einen Überblick über Taicang und ein deutsches Unternehmen. Sie konnten im direkten Austausch mit den angesprochenen Akteuren die industriellen und wirtschaftlichen Kooperationen zwischen China und Deutschland kennenlernen. Sie haben nicht nur neue Bereiche erkundet, sondern auch ihr Verständnis für die zukünftige Entwicklung verbessert. Alle freuen sich auf weitere Austauschmöglichkeiten mit deutschen Unternehmen.


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