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Völkerverständigung - anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen China und Deutschland trafen sich deutsche und chinesische Wissenschaftler

Am 7. Oktober lud die Shanghai Overseas Returned Scholars Association (SORSA) deutsche und chinesische Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft in Shanghai, die im jeweilig anderen Land studiert oder gearbeitet haben, zu einem Austausch ein. Die Gäste freuten sich über die Gelegenheit, ihre persönlichen Erfahrungen im chinesisch-deutschen Austausch schildern zu können und die Perspektiven der deutsch-chinesischen Kooperation in Bildung, Kultur und Wirtschaft auszuloten. Mit Zuversicht blicken sie auf den weiteren gesellschaftlichen Austausch der beiden Länder.


Prof. WU Zhiqiang, stellvertretender Präsident der SORSA, Präsident der Abteilung für deutschsprachige Länder der SORSA und Mitglied der Akademie der Chinesischen Ingenieurwissenschaften, Pit Heltmann, Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Shanghai, Christian Sommer, CEO & Chairman von German Centre Shanghai, Georg Stadler, Chief Representative der Hanns-Seidel-Stiftung in Shanghai und WU Wei, Executive Partner / Geschäftsführer von gmp waren als Redner geladen.



Auch wenn es noch Höhen und Tiefen geben mag, die nächsten 50 Jahre der deutsch-chinesischen Beziehungen werden definitiv besser sein. Prof. WU Zhiqiang betonte die Bedeutung der vergangenen 50 Jahre für die Entwicklung Chinas und Deutschlands und erwartete eine neue Ära und einen neuen Anfang in den chinesisch-deutschen Beziehungen. Angesichts der derzeitigen komplexen Situation sei der friedliche kulturelle Austausch besonders wichtig. Der Dialog zwischen China und Deutschland werde nicht abreißen. Stattdessen würden die bilateralen Beziehungen einen neuen Aufschwung nehmen.


Pit Heltmann meinte, dass die deutsch-chinesischen und europäisch-chinesischen Beziehungen in den letzten 50 Jahren trotz der in den letzten Jahren u.a. durch die Epidemie bedingten fehlenden Kontaktmöglichkeiten bemerkenswerte Erfolge erzielt hätten, und zwar vor allem in den wirtschaftlichen Beziehungen, insbesondere in den Bereichen Handel und Investitionen, die auch zur Schaffung einer großen Zahl von Arbeitsplätzen in beiden Ländern geführt hätten. In den letzten Jahrzehnten hätte sich auch ein enormes Potenzial für gesellschaftliche Kontakte in der Wirtschaftszusammenarbeit, im Austausch zwischen den Hochschulen als auch in Kunst und Presse ergeben. Nach Ansicht der Bundesregierung teilten Deutschland und China eine Reihe von immer drängenderen Herausforderungen, wie z.B. den Klimaschutz und Covid 19, die nur durch eine offene Zusammenarbeit der beiden Länder bewältigt werden könnten. China werde auch in Zukunft von zentraler Bedeutung für die deutsche Außenpolitik sein. Ziel der Bundesregierung sei es, eine konstruktive, für beide Seiten vorteilhafte und zukunftsorientierte Zusammenarbeit mit China in allen Bereichen fortzusetzen.


Auch Christian Sommer formulierte, dass Deutschland und China in den letzten 50 Jahren in vielen Bereichen, wie z. B. der Diplomatie, dem Handel und den Geisteswissenschaften, beträchtliche Leistungen erbracht hätten und die Menschen beider Länder enger zusammengewachsen seien. Angesichts der globalen Epidemie könnten Onlinetools wie Videokonferenzen zwar bis zu einem gewissen Grad für den Wissensaustausch eingesetzt werden, aber letztlich nicht zur Förderung der menschlichen Interaktion beitragen. Er hofft, dass sich alle Akteure für eine gesunde Entwicklung der deutsch-chinesischen Beziehungen in den kommenden 50 Jahre tatkräftig einsetzen.


Georg Stadler beschrieb den Verlauf des Austausches zwischen der Hanns-Seidel-Stiftung und China  und betonte, wie sehr er die in den vergangenen 40 Jahren entstandene tiefe Freundschaft mit China schätze. Obwohl die Epidemie die deutsch-chinesischen Beziehungen beeinträchtigt habe, sei die Stiftung weiterhin bestrebt, die Zusammenarbeit mit ihren Partnern in dieser schwierigen Zeit aufrechtzuerhalten und zu verstärken und den deutsch-chinesischen Bildungs- und Kulturaustausch durch konkrete Maßnahmen zu fördern.


WU Wei erwartete trotz der aktuell schwierigen Zeit eine zukünftige Intensivierung der Zusammenarbeit in Wirtschaft und Kultur, denn schließlich lasse sich die menschliche Kommunikation nicht durch Videokonferenzen und andere Medien ersetzen.

Im Anschluss tauschten sich die Teilnehmer über ihre persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse während ihrer Studien- oder beruflichen Aufenthalten in Deutschland und im Umgang mit den Deutschen aus und entwickelten Ideen, wie der gesellschaftliche und kulturelle Dialog zwischen Deutschland und China vertieft werden könnte.


Die Veranstaltung wurde von SORSA mit Unterstützung der deutschsprachigen Abteilung von SORSA und dem Zentrum für Chinesisch-Deutschen Gesellschaftlich-Kulturellen Austausch (CDGKA) organisiert.


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