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Erfolgreicher Improtheater-Workshop der Tongji-Universität und der Deutschen Schule Shanghai

 

Sonntag, 10. April 2016, 13 Uhr, die Deutsche Bibliothek im Deutschen Haus der Tongji-Universität ist voller Leben. Tische und Stühle werden hin und her getragen, mit Stellwänden wird das Foyer in Räume geteilt. Junge Menschen, die Deutsch und/oder Chinesisch sprechen, strömen in die Bibliothek. Sie alle wollen an dem Imrotheater-Workshop teilnehmen. Diejenigen, die sich kennen, bleiben zusammen. Vor dem offiziellen Beginn der Veranstaltung füllt jeder einen Steckbrief aus und befestigt ihn an einer der Stellwände. Es ist der erste Tag des Improvisations-Theater Workshop an der Tongji-Universität. Wie lange wird es dauern, bis sich die Gruppen mischen? Wie wird die Gruppendynamik nach einer Woche sein?

 

 

Der einwöchige Improvisationstheater-Workshop war ein gemeinsames Projekt der Chinesisch-Deutschen Hochschschule (CDH) an der Tongji-Universität und der Deutschen Schule Shanghai. Als Trainer konnten 3 Experten von der renommierten Akademie für Improvisationstheater Drama Light in Heidelberg gewonnen werden. Genau sieben Tage lernten Studierende der Tongji-Universität und Schüler der Deutschen Schule Übungen des Improtheater kennen und knüpften neue Freundschaften.

 

 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Improtheater-Workshops mit den Trainern und Organisatoren und dem Vizepräsidenten der Tongji Vizepräsident Prof. Dr. Wu Zhiqiang (1. Reihe, 5. von rechts)

 

 

Sabine Porsche, Vizedirektorin der Chinesisch-Deutschen Hochschule für Angewandte Wissenschaften (CDHAW) begrüßte die Gäste gemeinsam mit Raphael Solian, Fachleiter Darstellendes Spiel an der Deutschen Schule. Isolde Fischer, eine der Trainerinnen, übernahm die Gruppe im Anschluss und begann mit den ersten Übungen. Innerhalb von Sekunden waren alle auf die Übung konzentriert und man spürte das Zusammenwachsen der Gruppe.

 

 

Sprachbarrieren wurden durch spontane Übersetzungen überwunden. In drei Gruppen erarbeiteten die Gruppenmitglieder im Anschluss verschiedene Themenkomplexe in kurzen Szenen. Täglich wurde das spielerische Reportoire erweitert und das Selbstbewusstsein der Gruppenmitglieder wuchs. Für die Trainer aus Deutschland war der Workshop in Shanghai eine neue Erfahrung, die auch von ihnen an der einen oder anderen Stelle Improvisation verlangte.

 

 

Auch Studierende des ersten und zweiten Jahrgangs der Chinesisch-Deutschen Hochschule für Angewandte Wissenschaften (CDHAW) hatten sich für den Workshop angemeldet und waren begeistert. „Trotz der Sprachschwierigkeiten konnte ich durch Augenkontakt oder Körpersprache die Situation erfassen und mich schnell einbringen. Am Ende der Woche wurde ich mutiger und habe auch immer häufiger selber die Initiative ergriffen und mich in das Spiel eingebracht. Es war eine super Erfahrung. Improtheater soll unbedingt an der Schule und Universität fortgesetzt werden“, so das Feedback von Wen Di, Liu Han und Shang Jiaqi , 2. Studienjahr an der CDHAW.

 

CDHAW-Studierende des 2. Studienjahrgangs, die an dem Workshop teilnahmen: Wen Di, Liu Han, Shang Jiaqi (von links nach rechts)

 

 

Am siebten Tag des Workshops wurden die Ergebnisse des Workshops im Rahmen der Veranstaltung Kunstsinn an der Deutschen Schule vor 300 Gästen präsentiert. Ein Master-Student der Deutsch-Fakultät an der Tongji-Universität meisterte gemeinsam mit einer zweisprachig aufgewachsenen Schülerin mit Bravour die Aufgabe einen Konflikt zwischen einem Ehepaar zu einem vom Publikum vorgegebenen Thema abwechselnd deutsch- und chinesischsprachig vorzuspielen. Der Sprachenwechsel wurde von den Trainiern mit einem Klatschen vorgegeben. Das Publikum war begeistert!  

 

Nach dem Auftritt war es Zeit zum Abschiednehmen. Die Gruppe ist eng zusammengewachsen und der Abschied fällt schwer. Das interkulturelle Projekt hat funktioniert und der Improtheater-Virus hat erneut um sich gegriffen!

Was bleibt? In einer WeChat-Gruppe werden Fotos und Erfahrungen der Woche ausgetauscht. Verbindende Wörter der Woche, wie Woooosh, zum Wechsel der Richtung bei Gruppenübungen, tauchen immer wieder auf. Eine neue Improtheater-Gruppe hat an der Deutschen Schule sich formiert. Der Gruppenname wird derzeit in der Gruppe geklärt. Das erste Treffen findet am Freitag, den 22. Mai statt.

 

 

 

Die Trainer verabschieden sich: Ralf Wetzel, Jens Wienand, Isolde Fischer

weitere Infos finden Sie: Einladung Drama Light_DE.pdf

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