Nach der hohen Nachfrage bezüglich Dhoch3 in China und der regen Teilnahme an der Multiplikatorenschulung an der Tonji-Universität im April mit Modulautor Hermann Funk zum Thema „Berufsorientierter DaF-Unterricht im Kontext von Dhoch3“ wollten wir an den Erfolg der Veranstaltung anknüpfen und konnten ein weiteres Fortbildungsseminar zum Thema „Wissenschaftssprache Deutsch, wissenschaftliche Arbeitsformen – im Kontext von Dhoch3“ anbieten. Als Referentin besuchte uns Frau Silke Schiekofer, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Dr. Christian Fandrych an der Universität Leipzig, die die Entwicklung des Dhoch3-Moduls zur Wissenschaftssprache Deutsch und wissenschaftlichen Arbeitsformen mitverantwortet.
Zum Auftakt am Freitag fand eine Einführung in die Nutzung der Plattform Dhoch3 statt, worin die Teilnehmenden die Funktionen und den Aufbau der Moodle-Plattform, auf der das Projekt Dhoch3 angesiedelt ist, kennenlernen konnten. Anschließend bekamen die Teilnehmenden einen eigenen Nutzerraum, den sie dann aktiv bearbeiten und, beispielsweise, mit interaktiven Aufgaben, Befragungen und Texten, gestalten konnten.
(v.l.n.r.) Anja Döscher, DAAD-Lektorin an der Deutschabteilung der Guangdong University of Foreign Studies, Julia Weber, DAAD-Lektorin für Lehrerfortbildung an der Deutschen Fakultät der Tongji-Universität; Gabriele Otto, DAAD-Lektorin an der Germanistischen Fakultät der Shanghai International Studies University
Am Samstag präsentierte Frau Schiekofer verschiedene Aspekte der Wissenschaftssprache Deutsch und wissenschaftliche Arbeits-formen und deren Vermittlung in der Deutschlehrer-ausbildung. Zunächst erhielten die Teilnehmenden eine Einführung in Struktur und Themen von Modul 6 und bekamen ein Anwendungsszenario vorgestellt.
Silke Schiekofer, Autorin von Dhoch3-Modul 6 „Wissenschaftssprache Deutsch, wissenschaftliche Arbeitsformen“, Universität Leipzig
Anschließend konnten die Teilnehmenden Lehr-Lern-Szenarien praktisch umsetzen, indem sie relevante Materialien aus Modul 6 auswählten und ein eigenes Kurs-Szenario auf der Dhoch3-Moodle damit erstellten, das anschließend präsentiert wurde.
Zum Abschluss wurden die Anwendungsmöglichkeiten im regionalen Kontext mit den Teilnehmenden diskutiert.
In China hat der Auf- und Ausbau der Germanistikinstitute und die wachsende Nachfrage nach kompetentem DaF-Unterricht an Schulen dazu geführt, dass DaF als Fachrichtung innerhalb der Germanistik ein wichtiger Stellenwert zukommen sollte. Daher ist der Ansatz von Dhoch3 in China besonders erfolgsversprechend. Zum einen kann damit ein Zusatzangebot geschaffen werden, das sich optimal in bestehende Strukturen und Studiengänge integrieren lässt und zugleich Impulse für die Entwicklung neuer Studienangebote geben kann. Zum anderen können neue Wege eröffnet werden, indem man, auch an Instituten, an denen der Zugang zur Forschung in Deutschland und zu geeigneten Lehrmaterialien nicht gegeben ist, über einen DaF-Schwerpunkt im Masterstudium z.B. den Grundstein für eine spätere Promotion legen könnte. Derzeit gibt es in China mindestens 8 Universitäten, an denen bereits ein Masterstudium mit dem Schwerpunkt DaF existiert.
Der Erfolg von Dhoch3 hängt unter anderem davon ab, dass die DozentInnen vor Ort im Umgang mit den Materialien und der Plattform gut geschult werden. Deshalb sind Fortbildungsseminare nicht nur für DAAD- und OrtslektorInnen als Multiplikatoren, sondern auch für die DozentInnen vor Ort, zentral. Zudem ist es wichtig, mit den chinesischen KollegInnen immer wieder den Dialog über Möglichkeiten der regionalen Anpassung zu suchen.
WANG Jiayi, Deutschdozentin an der Zhejiang Fremdsprachenuniversität in Hangzhou
mit Modulautorin Silke Schiekofer
Text: Julia Weber, DAAD-Lektorin für Lehrerfortbildung, Tongji-Universität Shanghai im November 2018
Weitere Informationen zum Projekt Dhoch3: www.daad.de/dhoch3
Kontakt
Bei Fragen oder Interesse melden Sie sich gerne bei uns:
Deutscher Akademischer Austauschdienst
Referat S14 - Germanistik, deutsche Sprache und Lektorenprogramm
Benjamin Schmäling, Projektleitung, +49 228 882 8840, schmaeling@daad.de
Juliane Hansen, Projektassistenz, +49 228 882 8656, hansen@daad.de
Gefördert durch: