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Challenge of Conservation of Modern Built Heritage an der Tongji

 

Am 31. Oktober 2019 veranstaltete das College of Architecture and Urban Planning (CAUP) der Tongji-Universität mit der Unterstützung des Chinesisch-Deutschen Campus (CDC) das internationale Symposium „100 Bauhaus @ Wenyuan 65. Challenges of Conservation of Modern Heritage“ zum 100-jährigen Bestehen des Bauhauses. Prof. LI Zhenyu, Dekan von CAUP, Frank Assmann, Leiter der Bauabteilung der Stiftung Bauhaus Dessau, Prof. Ivo Hammer, Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim, ZOU Xun von Arcplus Institute of Shanghai Architectural Design & Research(Co.,Ltd.), Prof. QIAN Feng und Prof. QU Cuisong von CAUP nahmen daran teil. Das Symposium wurde von dem Organisator und Gastgeber Prof. Plácido González Martínez moderiert.

 

Die Spezialisten tauschten sich über die eng miteinander verflochtenen Beispiele des modernen architektonischen Erbes aus: Frank Assmann stellte zuerst die Schutzinitiative rund um das Bauhaus in Dessau vor. Der Gebäudekomplex wurde von Walter Gropius entworfen und 1996 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Danach erklärte Prof. Ivo Hammer den Konservierungsprozess der Villa Tugendhat in Brno in Tschechischen. Die Villa wurde von Ludwig Mies van der Rohe entworfen und 2001 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Herr ZOU Xun beschrieb die Renovierung des von Laszlo Hudec entworfenen Green House, eines denkmalgeschützten Gebäudes in Shanghai. Frau Prof. QIAN Feng und Frau Prof. QU Cuisong stellten das Wenyuan-Gebäude auf dem Sijping-Campus der Tongji-Universität vor, das von HUANG Yulin entworfen und in der ersten Liste des architektonischen Erbes in China des 20. Jahrhunderts genannt wurde.

 

Die vier vorgestellten Bauwerke wurden in zwei Gruppen aufgteilt. Eine Gruppe für öffentliche Bildungsgebäude, das Bauhaus und das Wenyuan-Gebäude, und eine andere Gruppe für Privathäuser, die Villa Tugendhat und das Green House. Da die beiden Gruppen jeweils chinesische und ausländische Gebäude repräsentierten, erhielt das Publikum im Vergleich einen Überblick über die unterschiedlichen Entwurfskriterien, Materialanwendungen und Planungsstile.

 

Das Beispiel der Gebäudegruppe im Bauhausstil zeigte die Komplexität der Konservierung. Zum einen sind die Gebäude über die ganze Stadt Dessau verteilt und zum anderen müssen die verschiedenen Größen in der Stadtlandschaft bis hin zu den Möbeln berücksichtigt werden. Dazu gehören die Rekonstruktion fehlender Bauteile, die Restaurierung von Außenflächen und der Aufbau neuer Ausstellungsanlagen.

 

Frank Assmann, Leiter der Bauabteilung der Stiftung Bauhaus Dessau

 

Prof. Hammers betonte die Bedeutung der Materialien bei der modernen Architekturkonservierung. Er betonte das Paradoxe, das wir berücksichtigen müssen, dass die Immaterialität, die modernen Architekten wie Mies van der Rohe erreichen wollten, nur durch materielle Mittel als Ergebnis umfangreicher Handwerksarbeit zu verwirklichen ist. Dies ist die Grundlinie für die bereits angewendeten Konservierungsregeln. Bei der Realisierung dieser Regeln steht nicht nur das Material im Vordergrund, auch ihre Alterung muss berücksichtigt werden.

 

Prof. Ivo Hammer, Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim

 

Bei der Vorstellung der Restauration vom Green House fokussierte Herr ZOU Xun auf die Komplexität der Materialien, die vor allem in der Wiederherstellung von Keramikstücken, Steinverkleidungen, Glasfenstern, Glasbausteinen, Linoleum, Holz u.v.a.m. liegt. Diese Materialien gelten mit ihrer wichtigen historischen Bedeutung als Schlüssel für die Authentizität des Hauses. Analysiert wurden auch die vom Funktionswechsel des Hauses verursachten Schwierigkeiten während des Konservierungsprozesses. Von einem Privathaus zu einem Arbeitsgebäude mit Ausstellungsanlagen – viele wichtige Raumelemente wie die Beziehung zwischen den Funktionsräumen und den öffentlichen Räumen müssen beim Umbau auch erwogen werden.

 

ZOU Xun von Arcplus Institute of Shanghai Architectural Design & Research(Co.,Ltd.)

 

Prof. QIAN Feng würdigte die historische sowie architektonische Bedeutung des Wenyuan-Gebäudes, das wegen seiner Mischung aus westlichen und chinesischen Baustilen einzigartig ist. Danach erläuterte Prof. QU Cuisong die Idee Nachhaltigkeit beim Renovierungsprozess vom Wenyuan-Gebäude im Jahr 2007 zum 100-jährigen Jubiläum der Tongji-Universität. Sie beschrieb die Wichtigkeit eines modernen Standards hinsichtlich des Energieverbrauchs bei der Renovierung der Gebäudefassaden, der Innenausstattung und der Baustruktur.

 

Prof. QIAN Feng von der Tongji-Universität 

 

Prof. QU Cuisong von der Tongji-Universität 

 

In der anschließenden Diskussion diskutierten Dr. Simone Ricca, Vizedirektorin von WHITRAP, und Prof. Placido Gonzalez Martinez, mit dem Publikum über weitere Themen: Risiko besteht bei der Interpretation der „ursprünglichen Absichten“ des Architekten, weswegen es notwendig ist, von einer „Architektur der Ideen“ zu einer "Architektur der Materialien" überzugehen: Das Kulturerbemanagement muss sich an die wachsende Nachfrage des Tourismus nach modernem und zeitgenössischem Kulturerbe anpassen; Eine neue flexible Definition von „Authentizität“ muss gefunden werden, die für verschiedene Maßstäbe auf der Stadtebene bis hin zu spezifischen Materialdetails gelten sollte. Die Lösung aller genannten Probleme ist äußerst herausfordernd und trägt dazu bei, die Kluft zwischen historischen Denkmälern und modernem Erbe zu beseitigen und die Geschichte humanistischer und objektiver zu verstehen.

 

Dieses Symposium wurde von CAUP und dem Chinesisch Deutschem Campus (CDC) der Tongji-Universität mit Unterstützung von UNESCO-WHITRAP veranstaltet. Für Planung und Organisation war die Redaktion von „Building Heritage (English)“ und „Heritage Architecture“ verantwortlich. An dem Symposium nahmen Prof. LU Yongyi von Tongji-Universität CAUP, Frau Andrea Schwedler, Leiterin des Chinesisch-Deutschen Campus und Frau Dr. Anna Paula, Forscherin bei UNESCO-WHITRAP teil. Dieses im Rahmen der Deutschen Woche der Tongji-Universität veranstaltete Symposium wurde von der Bauhaus-Stiftung in die Liste ihrer Veranstaltungen zum 100-jährigen Jubiläum aufgenommen.

 

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