„Deutsche Wissenschaftler an der Tongji-Universität“ - darüber berichtete Prof. Dr. Thomas Zimmer am 27. Oktober im Hörsaal der Deutschen Bibliothek statt. Offline und online verfolgten über 100 interessierte Zuhörer den Ausführungen des deutschen Sinologen, der am Zentrum für Chinesisch-Deutschen Gesellschaftlich-Kulturellen Austausch der Tongji-Universität forscht. Er erzählte aus seinem reichen Erfahrungsschatz, den er während seiner Studien - und Berufsjahren in vielen Jahren angesammelt hat.
Dr. Thomas Zimmer erzählte über seine Anfänge in der Sinologie und der chinesischen Sprache und ging dann näher auf seine sinologischen Forschungsarbeiten ein. In den 1980er Jahren studierte er in Peking. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit setzte er sich auch für die Förderung des kulturellen Austauschs zwischen China und Deutschland ein. Von 2003 bis 2009 war er der deutsche Vizedekan des Chinesisch-Deutschen Hochschulkollegs (CDHK) an der Tongji-Universität. Als "Mittler der beiden Kultur" zwischen den chinesischen und deutschen Partnern bemühte er sich um die Entwicklung des CDHK und baute eine Plattform für die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern in Bildung, Forschung und Kultur auf.
Danach stellte Dr. Thomas Zimmer eine Reihe von deutschen Gelehrten, die an der Tongji-Universität gearbeitet hatten, und ihre Leistungen vor, so z. B: Dr. Erich Paulun, der Gründer der Deutschen Medizinschule für Chinesen in Shanghai, Vorgängerin der Tongji-Universität, und den Sinologen Erich Schmidt, der in den 1930er Jahren nach China kam. Unter den damals schwierigen Bedingungen versuchte Prof. Schmidt, ein deutsch-chinesisches Wörterbuch zu erstellen. Leider gingen die Dokumente zu dem Buch auf der Rückreise nach Deutschland verloren, so dass es nie zu einer Veröffentlichung kam. Dr. Thomas Zimmer sprach auch über den wachsenden Austausch zwischen China und Deutschland in den letzten Jahren und betonte, dass die Kultur den Menschen helfen könne, einander zu verstehen und Stereotypen abzubauen. Mithilfe der Zeichnungen aus dem Buch "East Meets West" (《东西相遇》) des chinesischen Designers LIU Yang sprach er über seine eigenen Erfahrungen und Gefühle hinsichtlich der kulturellen Unterschiede zwischen China und Deutschland.
Dr. Thomas Zimmer hielt seinen Vortrag in fließendem Chinesisch, die Atmosphäre war entspannt und der Austausch zwischen Studenten und Referent war lebhaft. Während der Frage- und Antwortrunde stellten die Studierenden Fragen zu den Themen „Deutschlands Chinakompetenz'", „Aktuelle Situation der Sinologieforschung in Deutschland", „Wie kann der Austausch zwischen China und Deutschland weiter gestärkt werden" und „Kulturelle Unterschiede zwischen China und Deutschland". Nicht nur die Studierenden, sondern auch die zahlreich erschienenen DozentInnen dankten mit anhaltendem Applaus für den interessanten Vortrag.